Seine Seele darf man nicht verkaufen

Und es gibt sie noch immer: solche Menschen, die nicht bereit sind, ihre Seele zu verkaufen. Ihre Zeugnisse können wir uns gar nicht oft genug in Erinnerung rufen, um unsere eigene Standfestigkeit zu stärken und unsere Aufrichtigkeit zu schulen.
(…)
Im Widerstand gegen das Hitler-Regime legten die beiden Studenten Hans und Sophie Scholl am 18. Februar 1943 in den Gängen der Universität München 1.500 Flugblätter aus. Einen Teil davon liess Sophie aus dem 2. Stock in den Lichthof des Gebäudes hinabflattern. Ihre Gruppe, die „Weisse Rose“, rief darin zum passiven Widerstand auf und forderte die Erneuerung Deutschlands im Zeichen der Grundrechte. Der Hausmeister beobachtete sie dabei. Hans und Sophie wurden verhaftet und zum Tode verurteilt.
Bei einem der Verhöre wurde Sophie gefragt: „Fräulein Scholl, wenn sie das alles bedacht hätten, so hätten sie sich doch nie zu derartigen Handlungen hinreissen lassen.“ Sie antwortete: „Sie täuschen sich, ich würde alles noch einmal genauso machen, denn nicht ich, sondern Sie haben die falsche Weltanschauung.“
Am 22. Februar 1943 wurde sie hingerichtet.
Die letzten Worte ihrer Mutter an Sophie vor ihrer Hinrichtung waren: „Gelt, Sophie: Jesus“. Ernst, fest und fast befehlend gab Sophie zurück: „Gelt, Mutter, auch für Dich.“ Dann ging sie, frei furchtlos und gelassen in den Tod.

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